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Der Rheinische Karneval durchlebte zwischen 1914 und 1926 eine schwierige Zeitepoche die er selber nicht verschuldet hatte. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 war der Beginn einer langen Durststrecke.

                                      Stahlhelm statt Narrenkappe

Nach Beendigung der Karnevalssession 1914, bzw. mit Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914, unterblieben allerorts die karnevalistischen Aktivitäten. Viele Karnevalisten mußten anstelle ihrer karnevalistischer Kleidung nunmehr als Soldat die Feldausrüstung tragen. Der Stahlhelm trat an Stelle der Narrenkappe, das Gewehr ersetzte die Pritsche.
Mit Ausbruch des Krieges endete für Deutschland nicht nur eine fast 50jährige Friedensperiode, der Krieg führte in seinem Verlauf auch zum Untergang der Gesellschafts- und Staatsordnung des Reiches. Für die neue republikanische Reichsregierung war die allgemeine Stimmungslage nach dem militärischen Zusammenbruch im Jahre 1918 Richtschnur ihrer ersten Verfügungen. So schienen der Regierung vorerst die Zeiten zu ernst, um öffentliche Fröhlichkeit zu zeigen. Zum Zeichen des nationalen Protestes gegen die Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages und die Besetzung des Rheinlandes verbot man darum kurzerhand öffentliche Fastnachts- und Karnevalsaktivitäten.

Das Verbot karnevalistischer Aktivitäten in den Jahren 1919 bis 1926 sollte Ausdruck nationaler Trauer sein.
Machen wir nun einen Sprung ins Jahr 1927. Statt eines großen Rosenmontagszuges gab es im Jahre 1927 in Köln nur eine bescheidene "Bunte Kappenfahrt"
Erst danach ab dem Jahre 1928 gab es in Bensberg wieder einen Karnevalszug, den ersten Zug nach dem Kriege. Der Leitgedanke des Zuges in Bensberg (heute würde man Zugmotto sagen ) lautete "Leev Heimat". Aber auch sonst hatte sich bedingt durch die lange Zwangspause in Bensberg sich einiges verändert. Mehrere Gesellschaften die noch vor dem Krieg in Bensberg aktiv waren, hatten sich lautlos aufgelöst. Nur die KG "Hinterpommern" hatte die lange Durststrecke überlebt, und trat wieder, allerdings mit einem sehr veraltertem Mitgliederbestand an.
Aber es gab auch eine Neugründung. Unter dem Namen KG "Narrenzunft" hatte sich 1927 eine neue Karnevalsgesellschaft gegründet.
Beide Gesellschaften versuchten nun den Bensberger Karneval wieder neu zu beleben.
In den Jahren 1928 bis 1930 klappte dies auch vorzüglich.
Doch dann traten unverhofft andere, neue Schwierigkeiten auf, denn nun war es die "Weltwirtschaftskrise" die den Vereinen das Überleben schwer machte. Durch die Schließung von Grubenbetrieben wie die Grube Berzelius, Grube Weiß, Grube Lüderich um nur einige zu nennen, waren viele hundert Menschen arbeitslos geworden. Die Gemeinde Bensberg versuchte durch Notstandsarbeiten wie durch Straßenbau neue Arbeitsplätze zu schaffen. Allein die Bergarbeiterschaft hatte monatlich 220 000.- RM unter die Geschäftsleute gebracht, die nun fehlten. Unter dem Bergarbeitern waren auch viele Karnevalisten. Dies war dann auch der Grund dafür das der Karneval 1931 bis 1934 kaum eine Möglichkeit fand, sich zu entfalten.
Im Jahre 1934 feierte die KG "Hinterpommern" ihr 30jähriges Bestehen, und nur das war ein triftiger Grund trotz den vorgenannten Schwierigkeiten das Jahr 1934 festlich zu begehen und auch wieder einen Karnevalszug zu organisieren. ( sehen Sie im Anschluß eine Auswahl von Fotos von diesem Karnevalszug )
Doch kaum war die Karnevalssession 1934 erfolgreich abgeschlossen, da wurden den Karnevalisten neue Hindernisse in den Weg gelegt und Knüppel zwischen die Beine geworfen. Diesmal waren es die neuen politischen Machthaber, die Nazis, die immer neue Verordnungen gegen das närrische Brauchtum erließen.
Die Karnevalisten wurden überall durch die Aktivitäten der NS-Organisation "Kraft durch Freude" (KDF) in die Devise gedrängt, und merkten recht bald, das die aufgedrängte Zusammenarbeit mit der KDF nicht allzu günstig für sie ausfiel.
Erschwerend kam noch hinzu das u.a. auch viele Mitglieder aus den Gesellschaften zum Reichsarbeitsdienst und zum Militär eingezogen wurden und dadurch das närrische Treiben nie mehr richtig in zur Entfaltung kommen konnte.
So zogen sich die Jahre 1934 bis 1939 zäh dahin.
Und wie eine Vorahnung auf die künftigen Ereignisse enden die Zeilen des Lokalreporters
am Aschermittwoch 1939 in der örtlichen Tageszeitung:

                                          Alaaf - Ade Karneval!

Am 1. September 1939 überfällt die Deutsche Wehrmacht, auf Hitlers Befehl, das Nachbarland Polen und löst damit den unheilvollen zweiten Weltkrieg aus. Dadurch kam nach zwölf Jahren offiziell zugelassener Brauchtumsaktivitäten auch das Fastnachtstreiben in Deutschland erneut zum Erliegen.

Verehrter Leser der vorgenannten Zeilen und Betrachter der nachfolgend gezeigneten Fotos.Der Text ist nur ein kurzer Auszug einer weit umfangreicheren Dokumentation über die Jahre 1914 bis 1939. Wenn Sie mehr über diese schicksalhaften Jahre erfahren möchten, empfehle ich Ihnen als Lesequelle die Broschüre von Willi Fritzen,
                          Titel: "Anmerkungen zum Bensberger Karneval Heft 3"
die Broschüre kann gegen Zahlung einer Schutzgebühr bei Verfasser erworben werden.
                 Anschrift des Verfassers siehe Impressum

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                                             Karnevalszug 1928

Wagen: Heimatmuseum beim Zug 1928
Prinz Peter I. Eickel
Sommerfest 1928 KG Hinterpommern / rechts Damenkomitee >>





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                                              Karnevalssession 1929

Jubiläumssitzung 25 Jahre KG Hinterpommern am 3. Januar 1929

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                                                              1930  




Elferrat KG Hinterpommern 1934Prinz Josef II. Rosenbaum 1934
1934 Wagen KG Narrenzunft
1934 Wagen Bauer und Jungfrau
1934 Funkengruppe1934 Reitertruppe
1934 Ehrenmitglieder KG Hinterpommern1934 am Zugweg Wipperfürther Straße
1934 Söhne und Töchter der Pußta
1934 Kinder und Möhne1934 maskierte Kinder
(23)
Bilder von den Nachkriegs- Karnevalszüge ab 1952 finden sie ein gesonderten Ordnern.