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Neben der Schilderung wie es zur Wiederbelebung des Bensberger Karnevals gekommen ist, behandelt dieser Ordner auch in Text und Bildern wie die nachfolgenden Veranstaltungen:


enstanden sind. Lesen Sie dazu zuerst die schriftlichen Anmerkungen.



Willi Fritzen, betreibt seit vielen Jahrzehnten intensive Karnevalsforschung. Schon als Jugendleiter der Katholischen Jugend leitete er Karnevalsveranstaltungen. In den 1970er Jahren gründete er mit zum Teil Ehemaligen seiner einstigen Jugendarbeit eine Karnevalsgesellschaft, die heutige KG Grosse Bensberger rot-weiss. Von 1968 e,V. von 1970 bis 1979 war er 1. Vorsitzender dieser Gesellschaft. Viele Jahre bekleidete er im Festkomitee des Bensberger Karnevals die Posten Pressesprecher, Literat und war deren Geschäftsführer

                                Zuweilen ein Narr sein, ist auch eine Kunst.
     Ansichten und Anmerkungen zum Bensberger Karneval von Willi Fritzen, und sein Wirken und Schaffen für die gemeinsame Sache.

Es war am Karnevalssonntag, dem 24. Februar 1952 - durch die Straßen der Schloßstadt Bensberg zieht der erste Nachkriegs - Karnevalszug. Willi Fritzen, 16 Jahre alt, erlebt den Karnevalszug vom Straßenrand aus und ist vom bunten Treiben angetan. Mit seiner Kamera hält er den Umzug in herrlichen schwarz-weiß Bilder fest.
Auch in den Folgejahren bis in die heutige Zeit, hat er fast alle Karnevalszüge seither auf Fotos, auf Film oder Video festgehalten und für die Nachwelt archiviert.
Ein weiteres Mal, wird er 1955, anläßlich einer Karnevalssitzung der Katholischen Jugend von Porz, die er mit seiner Jugendgruppe aus Zündorf besuchte, mit dem Karneval konfrontiert. Das Programm, das ausschließlich von jungen Leuten dargeboten wurde, hatte bei ihm deutliche Spuren hinterlassen, denn er war vom Karnevalbazillus befallen worden.
Neben dem offiziellen Karneval, der von Gesellschaften und Vereinigungen dargeboten wird, hat der Jugendkarneval eine völlig andere Ausprägung.
Bereits 1956, organisierte Willi Fritzen, seine erste Jugendsitzung mit über 400 Besuchern in einem Saal in Zündorf. Ebenso zwei Jahre später in Porz- Langel, und danach mehrere Veranstaltungen in Bensberg.
Mit dieser Einführung soll einmal kurz dargestellt werden wie sich aus zwei unterschiedlichen Jugenderlebnissen von Willi Fritzen, eine inzwischen über fünfzigjährig andauernde Beschäftigung mit dem Thema heimisches Brauchtum und Karneval entwickelt hat.
Mit seinem ausgeprägten Spürsinn fand er heraus das sich 1873, in Bensberg die erste

 Karnevalsgesellschaft gegründet hatte (über die Gründung dieser Gesellschaft finden Sie im Ordner > Bensberger Karneval 1 <. weitere Information ) Auf Grund dieser Entdeckung konnte der Bensberger Karneval 1998, ein großartiges Jubiläum feiern und zwar:
                                     125 Jahre Bensberger Karneval
Damit die gesammelten Informationen auch für die Nachwelt erhalten bleiben, hat W. F. dies in mehreren Broschüren veröffentlicht, die bei ihm gegen eine Schutzgebühr erworben werden können.  

     Wie der Bensberger Karneval aus einer Formkrise zu neuem Leben erwacht.

Wenn man das Leben und Treiben der Vorfahren von Rhein- Berg in Punkto Karneval, einmal historisch betrachtet haben die Bewohner der Schloßstadt Bensberg gegenüber den umliegenden Ortschaften , einen historischen Vorsprung. Wollen wir dies hier und heute einmal außer Betracht lassen und uns auf die Bensberger Gegebenheiten konzentieren. Mit der Geschichtsschreibung Bensbergs und auch des Karnevals aufs engste verbunden hat der Historiker und Buchautor Willi Fritzen,in fast 50-jähriger Kleinarbeit vieles erforscht und zusammen getragen. So hat er auch die Geschichte des Bensberger Karnevals in zahlreichen Schriften Veröffentlichungen und in mehreren Broschüren für die Öffentlichkeit niedergeschrieben um sie so für die Nachwelt zu konservieren.
Alle Niederschriften sind durch Texte, Dokumente, Fotos und Fakten belegbar. Unter der Überschrift bzw. Titel: "Anmerkungen zum Bensberger Karneval" beschreibt der Autor in der Heftreihe Nr. 5, wie der Bensberger Karneval zwischen 1960 und 1970 in eine tiefe Formkrise geraten war, und wie es gelang, dáss dieser Zustand überwunden wurde.
Der Untertitel von Heft Nr. 5 der Broschüre lautet:
                             Auf dem Weg zum Erfolg gibt es keinen Aufzug       und
 wie der Bensberger Karneval aus einer Formkrise zu neuem Leben erwacht ( 1958 - 1976 )Der Autor der Broschüre war in den Jahren 1955 bis 1964 Jugendleiter der Katholischen Jugend und veranstaltete in der Karnevalszeit mit seinen Jugendlichen zahlreiche karnevalistisch geprägte Veranstaltungen. Auf einer dieser Veranstaltungen am 5. Februar 1961, bei der er auch als Präsident agierte, hatte er sozusagen als Höhepunkt jener Jugendsitzung das Engelskirchener Kinderprinzenpaar mit Gefolge eingeladen. Vom Erfolg dieses Besuches sagte er sich im nachherein, "was die in Engelskirchen können, müßte auch in Bensberger machbar sein" und hatte damit unbeabsichtigt den Grundstein für ein eigenes Bensberger Kinderprinzenpaar, allerdings erst 10 Jahre später gelegt. Während der offizielle Karneval untätig blieb wurden die Sitzungen der Bensberger Kajuga immer beliebter. Dies blieb auch so, als Jugendleiter Willi Fritzen, im Jahre 1964 durch Heirat und Geschäftsgründung die Leitung der Jugendarbeit in andere Hände legte.
Machen wir nunmehr einen Sprung in die Jahre 1967,1968,1969 und 1970. Da in Bensberg schon seit Jahren kein Karnevalszug mehr durchgeführt worden war, wuchs langsam aber stetig der Unmut in der Bevölkerung.
Es war aber kein Verein, oder Erwachsene sondern junge Leute, die lauthals mit Protestumzügen zu Karneval auf diesen haltlosen Zustand aufmerksam machten. Damals gab es auf der Bensberger Hauptstraße eine "Gaststätte Gehring". Hier war zur damaligen Zeit der Haupttreffpunkt für die Bensberger Jugend. Neben fußballbegeisterten Jugendlichen versammelten sich hier auch ehemalige Mitglieder (Ehemalige) aus Fritzens ehemaliger Jugendgruppe. Diese jungen Leute waren es schließlich, die Protestumzüge, sogenannte Kappenfahrten durchführten. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, jeden nun folgenden einzelnen Schritt aufzuzählen. Es waren schließlich jene Ehemalige und Jugendfreunde von Fritzens Halbbruder Paul Falk, die sich letztendlich in der Wohnung von Willi Fritzen trafen und als Ergebnis diesen Treffens eine Karnevalsgesellschaft gründeten und so die Wiederbelebung des Bensberger Karnevals einleitenden.
In der Eingangs beschriebenen Broschüre Heft 5 von Willi Fritzen werden die Ereignisse um die Wiederbelebung des Bensberger Karnevals in weitaus größeren Zusammenhängen geschildert. Zur Beweissicherung dieser Angaben liegen vielfältige Beweise vor.
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Die Wiederbelebung des Bensberger Karnevals nach der Gründung unserer Gesellschaft 

eine Bestandaufnahme von Willi Fritzen

Der Gründung unserer Gesellschaft gingen mehrere Protestumzüge von Bensberger Jugendlichen voraus. Das dieses Aufbegehren  verstanden worden ist, sieht man an der Tatsache das daraus die Gründung unserer Karnevalsgesellschaft, der "KG Grosse Bensberger "resultiert.Die junge Gesellschaft wählte mich daraufhin zum 1. Vorsitzenden. Nach der Gründung erfolgten die üblichen Regularien wie Erstellung einer Satzung, die Beantragung der Gemeinnützigkeit, und vor allem die Planung von Aktionen und Veranstaltungen. Darüber an anderer Stelle mehr. Unsere Aktivitäten als Gesellschaft hatte auch einen ungeahnten Nebenefekt, denn nach und nach gründeten sich in Bensberg weitere Gesellschaften, die ich hier einmal aufführen möchte.
Wie es der Zufall so will, waren beruflich bedingt, der Präsident und der Vizipräsident einer Düsseldorfer Gesellschaft in Bensberg zugezogen. Diese gründeten zunächst in Bensberg eine Untergruppe der Düsseldorfer Gesellschaft die dann am 18. September 1971 (laut Gründungsurkunde) die heutige "Karnevalsgesellschaft Bensberger Garde schwarz- weiß 1971" gründeten.
Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt, hatte sich ebenfalls 1971, eine weitere dritte Gesellschaft mit Namen: "KG Lööstige Zigeuner" zusammen geschlossen.  Diese Gesellschaft hat sich nach kurzer Lebensdauer wieder aufgelöst.
Aus den Resten dieser Gesellschaft entstand am 11. März 1974 (laut Gründungsurkunde) die "KG Ruude Husaren"
Durch interne Differenzen in der "KG Bensberger Garde schwarz- weiß" kam es zur Spaltung dieser Gesellschaft. Der Präsident Walter Langohr, löste sich mit einem Teil der Mitglieder von ihrer früheren  Gesellschaft, und gründete am 8. September 1976, (laut Gründungsurkunde) eine weitere, neue Gesellschaft, die "KG kurfürstliche Schloßgarde Grün- Gold Bensberg"
Doch damit nicht genug. Im Jahre 1982, wird die karnevalistische Front mit der Gründung einer weiteren Gesellschaft der "KG Gardehusaren" erweitert.
Fazit: Im Schlepptau der Grossen Bensberger hat sich über die Jahre das karnevalistische Spektrum der Schloßstadt prächtig entwickelt. Was dabei besonders hervor zu heben ist, ist die Tatsache, das in den Gesellschaften eine beachtenswerte Kinder- und Jugendarbeit geleistet wird. Alle Gesellschaften verfügen über ein eigenes Tanzcorps. Rechnet man alle Kinder und Jugendlichen zusammen die in den Tanzgruppen betreut werden, kommen schnell über 100 Personen zusammen, und dies ist im weiten Umkreis einsame Spitze.


                          Fastelovend unter dem "Aapefelsen" in Bensberg
Mit Aapefelsen (hochdeutsch Affenfelsen) ist der Turm des Bensberger Rathauses gemeint.

                                         Teil I. Rathauserstürmung 
Brauchtumsvater Willi Fritzen berichtet:

Der närrische Sturm an Weiberfastnacht auf das Bensberger Rasthaus nahm im Jahre 1971 seinen Anfang. Wie diese Einrichtung, die heute aus dem Festkalender der Bensberger Karnevalisten nicht mehr wegzudenken ist, einmal angefangen hat, versucht hier der Bensberger Alt- Karnevalist Willi Fritzen, nachzuerzählen.
Willi Fritzen, führte damals ein Bäckereifachgeschäft auf der unteren Schloßstraße und war mit dieser Tätigkeit voll ausgelastet. Gleichzeitig war er auch der 1. Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft "Grosse Bensberger" rot-weiss, und hatte neben dieser Aufgabe noch viele weitere aufwendige Tätigkeiten. So z.B. als Dokumentator mit vielen Fotos, Schmalfilm, später auch Videos etc. sowie als Chronist der Bensberger Karnevalsszene. Ferner war er Literat der Gesellschaft, Prinzenführer des Kinderprinzenpaares, heute Kinderdreigestirn und als Familienvater, Ehemann und Vater von vier Söhnen. Die beiden zur damaligen Zeit in Bensberg agierenden Karnevalsgesellschaften waren die KG Grosse Bensberger und die KG Bensberger Garde schwarz-weiß, die aber beide mit dem Aufbau ihrer Gesellschaftsstrukturen noch vollauf beschäftigt waren.
Fast unbemerkt hatte die damals in Untereschbach bestehende Karnevalsgesellschaft KG "Bergische Funken" den Bensberger Narren den symbolischen Rathausschlüssel des Bensberger Rathauses weggeschnappt und waren damit ins Sülztal zurückgekehrt. Nur Willi Fritzen war bei dieser"Tat" als stiller Besucher anwesend und mußte "hilflos" zusehen, wie der Rathausschlüssel nach Untereschbach entführt wurde.
Inzwischen hatte sich in Bensberg eine weitere , dritte Karnevalsgesellschaft die KG "Lööstige Zigeuner" gegründet. Während einer Mitgliederversammlung des inzwischen gegründeten Dachverbandes der Bensberger Narren, die "Interessengemeinschaft Bensberger Karneval", wurde beantragt, das bei den künftigen Rathauserstürmungen die "Interessengemeinschaft" von Bensberg, diese organisieren und durchführen solle. Und so geschah es auch.
Willi Fritzen erinnert sich:
Angeführt von einem Fanfarenzug aus Köln- Brück zogen wir damals, die KG "Lööstigen Zigeuner" mit einem Ponywagen, die KG"Grosse Bensberger", die KG" Bensberger Garde" und die KG "Bergische Funken" aus Untereschbach, begleitet von Böllerschüssen, in den Innenhof des Bensberger Rathauses ein. 
Eine riesige Menschenmenge, darunter einige hundert Pänz, die vorzeitig schulfrei bekommen hatten, begrüßten den närrischen Umzug. Rat und Verwaltung der damals noch selbstständigen Stadt Bensberg hatten das Rathaus prächtig herausgeputzt.
Der stellvertretende Bürgermeister Dr. Hugo Koerth, im schwarzen Anzug  mit roter Wuschel- Perücke, Stadtdirektor Alexander Lammers, als "Dummer August" der erste Beigeordnete Bertram Blank als "Troubadix" und Stadtbaurat Franzen als "Klingelpützwärter" ( ehem. Haftanstalt in Köln) bewiesen Mut zur Maskerasde.
Bürgermeister Dr, Hugo Koerth verteidigte natürlich verbissen den eigens vom Hausmeister angefertigten Rathausschlüssel, bis ihn einige "Zigeunerinnen" mit einem Bützchen überwältigten. Stadtdirektor Lammers, der mit schnittlauchgekrönten Bibbi und Tünnes- Perücke das bäuerliche Element der Stadt repräsentierte, dekorierte die Vertreter der Zeitungen mit selbstgefertigten Orden aus Tusche, Radiergummi und Federn, wobei er für den Vertreter einer Zeitung ausschließlich schwarze Tusche wählte, damit die schwarze Farbe "mehr als bisher ins Blatt fließe".
Inzwischen sind mehr als 35 Jahre ins Land gezogen, und die Rathauserstürmungen sind ein fester Bestandteil im Festtagskalender der Bensberger Brauchtumshüter geworden.
Von Jahr zu Jahr wurde das Rahmenprogramm ausgeweitet, bis aus dem Rathaussturm fast schon eine Sitzung daraus wurde. (Über die Geschichte der traditionellen Straßensitzungen, die nach der Verlegung immer im Anschluß der Rathauserstürmung in der Fußgängerzone stattfinden, wird im 2. Teil berichtet.)
Aber es blieb nicht nur bei den Rathauserstürmungen mit Sitzungsprogramm. Weil alles so gut klappte, beschloß man fortan, im November zum Auftakt der närrischen Session, jeweils am 11. im 11. den Reigen der karnevalistischen Aktivitäten mit einer Feier zum 11. im 11. Startzeit 11.11 Uhr zu eröffnen.
Die so jährlich am 11. im 11. praktizierten Veranstaltungen zum Sessionsauftakt wurden in den 1980er Jahren aus Kostengründen zu Gunsten der Straßensitzung auf Weiberfastnacht ersatzlos gestrichen. Im Laufe der Jahre hat sich die Zahl der in Bensberg tätigen Vereinigungen auf fünf Karnevalsgesellschaften erweitert.
Bei allem aktiven Treiben auf dem Schloßberg in Bensberg sollte man keineswegs die vielen Menschen vergessen, die als Aktive in den einzelnen Gesellschaften viele Stunden an Freizeit opfern, um solche Feste zu organisieren und durchführen. Oft werden in den Medien nur die Namen der Präsidenten genannt, unter deren Vorsitz das Zeremoniell einer Veranstaltung abläuft. Fast nie erfährt man die Namen der fleißigen Helfer hinter den Kulissen.

Die Fertigstellung des neu erichteten Bensberger Rathaus mit seinem großen Innenhof schaffte erst die Voraussetzung.
Mit der endgültigen Fertigstellung des Rathauses, mit der Übergabe des Ratssaales an den Rat der Stadt Bensberg, anläßlich der kommunalen Woche im Jahre 1971, waren die Voraussetzungen, solche Veranstaltungen wie z.B. die Rathauserstürmungen überhaupt erst durchführen zu können, gegeben. So wuchs auch in der Bensberger Bevölkerung, die Bereitschaft den neuen Mittelpunkt der Stadt mit Leben zu füllen.
Bei Rat und Verwaltung traf das Ansinnen der Bensberger Karnevalisten, fortan das Rathaus auf Weiberfastnacht zu stürmen, auf offene Ohren und es wurde seitens der Verwaltung alles nur Mögliche unternommen, die Karnevalisten zu unterstützen. Aber auch die Mitarbeiter im Rathaus selbst, allen voran die führenden Verwaltungsleute, nahmen seither immer wieder in wechselnden Maskeraden am Geschehen teil.
Allen voran Stadtdirektor Alexander Lammers.
1972, in der Maskerade als "Dummer August"
1973, als "Alexander (der Große" ) 
Mit rotem Rauschebart, ledernem Wams, und einem Knotenstock präsentierte er sich
1973, als "Rübezahl vom Bockenberg" und angesichts der bevorstehenden kommunalen Neuordnung (diese erfolgte am 1.1.1975 ) erschien er als oberster Herr und Gebieter
1974. als "Friedensengel". Mit goldenen Locken, weißem Gewand, Pappflügeln und Palmwedel trat er ans Mikrofon und verkündete als Erzengel Lammers folgene Botschaft:
Alaaf, ich bin der Friedensengel
in Bensberg gibt es keine Mängel
man ist hier lieb und brav und nett
im Rathaus gibt´s nur Harmonie
gestritten wird so gut wie nie
nur die Garzetten schreiben von Querelen
man wundert sich bei ihrem Lesen
denn Bürger, Rat und Demokraten
sind nur lustig am Beraten
bei uns gibt´s für ein ganzes Jahr
stets turbulenten Karneval
Bensberg muß schon Bensberg bleiben
Wo bleibt sonst Bensbergs Jeckentreiben.
Nach diesen jecken Rede setzte er ein Nuckelfläschen an, das er bei sich trug und nahm einen kräftigen Schluck Pfefferminztee.
Das Motto der Karnevalssession 1974 / 1975 befaßte sich mit der
> aufgezwungenen Städteehe von Bensberg und Gladbach < und lautete:

                                           "Mir moote hierode"  
auf Hochdeutsch "Wir mußten heiraten"

Nach der Städteehe, bis in die heutige Zeit, ( Absprache mit den Gladbacher Karnevalisten)findet die Rathauserstürmung für den Bereich der Gesamtstadt zental in Bensberg statt. In der weitergehenden Vereinbahrung wurde vereinbahrt, daß auch die Gladbacher Verwaltungsspitze der Stadt mit dem gesamtstädtischen Dreigestirn, mit der Prinzengarde und Abordnungen der Gladbacher Karnevalsvereinen am Weiberfastnachtstag, mit den Bensberger Narren gemeinsam in Bensberg, den sogenannten Straßenkarneval offiziell eröffnen. Da es in der neuen Stadt ein gesamtstädtisches Dreigestirn und das gesamtstädtische Kinderdreigestirn aus Bensberg gibt, muß seit der Städteehe (1975) der "symbolische Rathausschlüssel" in zweifacher Ausführung gefertigt werden. Jeweils einen für das große Dreigestirn und einen für das Kinderdreigestirn.
Diese kurze Schilderung aus den Anfängen der schon zur Tradition gewordenen Rathauserstürmung von Bensberg sollte vorerst genügen.
Wenn Sie verehrter Leser dieser Zeilen weitergehende Informationen über  die mehr als 135jährige Geschichte des Bensberger Karnevals erfahren möchten, dann finden Sie auf dieser Internetseite in den verschiedenen Ordnern genügend Informationen. Weit mehr darüber erfahren Sie bei einem Besuch im Bensberger Karnevalsmuseum. Info bei Willi Fritzen unter Fon: 02204 / 7 11 77

Nachtrag: Dieser Textbeitrag wurde schon vor einigen Jahren gefertigt. Wie wir aus zuverlässigen Quelle erfahren haben, wurde von den derzeitigen Organisatoren die traditionelle Rathauserstürmung eingestellt und stattdessen eine Kurzfassung der Sessionseröffnung auf die Bühne der Straßensitzung verlegt.
Was auch immer für die Verlegung den Ausschlag gegeben haben sollte - viele Karnevalisten würden es begrüßen, wenn irgendwann die Rathauserstürmung wie jahrzehnte vorher im Rathausinnenhof stattfinden würden.
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Hinweis:  Weitere Fotos  zur traditionellen Erstürmung des Bensberger Rathauses finden in einem separaten Ordner weiter unten.

                           Fastelovend unter dem "Aapefelsen" in Bensberg

                                                     Teil II.
                      Die Bensberger Straßensitzungen auf Weiberfastnacht

Brauchtumsvater Willi Fritzen berichtet:

In meiner Aufzählung über die Rathauserstürmungen (siehe Teil I.) habe ich schon viele Details über die Entstehung der Straßensitzng geschildert. Da aber der nun vorliegende II. Teil in sich eine abgeschlossene Schilderung beinhaltet, werden hier einige Details wiederholt.
Die inzwischen traditionelle Straßensitzung in der Bensberger Fußgängerzone nahm ihren Anfang im Rathausinnenhof und war zunächst nur als Beiprogramm zur Rathauserstürmung gedacht. Da das Beiprogramm sich mit den Jahren zu einer beachtlichen Größe entwickelt hatte, trennte man das Sitzungsprogramm, also das Beiprogramm ab, und schuf so die Straßensitzung in der Fußgängerzone. Der äußere Anlaß zu dieser Ortsverlegung war die Fertigstellung also die Pflasterung der Fußgängerzone und die Schaffung der Naturbühne.

Nun konnten die Bensberger Karnevalisten richtig loslegen.
Jeweils am 11. im 11. und der Straßensitzung auf Weiberfastnacht, wurde die Naturbühne jährlich zweimal Schauplatz von karnevalistischen Großveranstaltungen. Beide Veranstaltungen liefen im Rahmen einer Straßensitzung ab und ließen Jahr für Jahr tausende Besucher von Nah und Fern nach Bensberg strömen.
Zum Sessionsauftakt 1980 hatten sich die Karnevalisten mit der Händlervereinigung des Bensberger Handels, der Interessengemeinschaft Bensberger Handels zusammen geschlossen, um den 11. im 11. gemeinsam zu begehen. Und so startete am Samstag, dem 8. November 1980, eine Großveranstaltung unter dem Titel:
                             "Langer Samstag in der City".
Durch die Kostenbeteiligung der Bensberger Händler konnte ein Bühnenprogramm geboten werden, das aufhorchen ließ.
Nicht nur die Organisatoren dieser närrischer Darbietung zeigten sich vom Erfolg ihrer Bemühungen befriedigt, auch die Geschäftswelt erklärte nach Beendigung der Veranstaltung, daß sie auf ihre Kosten gekommen seien. Als sich dann noch ein roter Luftballon plötzlich selbstständig machte und dem wolkenlosen Himmel entgegen flog, da meinte ein honoriger Bensberger Kaufmann: "Den Himmel wollen wir ja nicht stürmen, uns genügt schon der irdische Erfolg". Auch in den Folgejahren gab es jählich immer wieder diese gemeinsame Großveranstaltungen. Immer wieder verwandelte sich die Bensberger Innenstadt zu einem Tollhaus der Narren.
Aus Kostengründen wurde Ende 1985 die Großveranstaltung zum Sessionsauftakt am 11. im 11. letzmalig durchgeführt. Das eingesparte Geld wurde für eine bessere Programm- Ausstattung der Straßensitzung auf Weiberfastnacht verwendet.
Die Bensberger Straßensitzung entwickelte sich seitdem zu einem Publikumsrenner in der Bergischen Region. Die Lokalzeitung "Kölner Stadtanzeiger" resümiert in ihrer Ausgabe vom 15. Februar 1980: "An Weiberfastnacht läuft Bensberg dem meist stärkeren Gegenpol Gladbach den Rang ab". Der Bildtext unter einem Foto lautet: "Eine Fußgängerzone, in der kaum noch ein Fußgänger Platz hatte. So sah es am Weiberfastnachtstag in Bensberg aus.
Wie sehr diese Straßensitzung ein Aushängeschild geworden ist, sieht man an dem Umstand, daß die Besucher aus dem gesammten Umland nach Bensberg strömen und der Lokalsender Radio Berg jedes Jahr von Neuen Mitschnitte der Straßensitzung life in den letzten Winkel des Bergischen Landes sendet.
Für den Ortsunkundigen ein Hinweis: Der allwöchentliche Wochenmarkt von Bensberg finder immer wieder Donnerstags inmitten der Bensberger Innenstadt, in der Fußgängerzone, so auch auch immer am Weiberfastnachtstag statt. Die Marktstände und Buden der Händler dieses Wochenmarktes bilden die Kulisse der dort stattfindenden Straßensitzung, und wenn dann (schönes Wetter vorausgesetzt ) wieder einmal eine Armada feierfreudiger Menschen auf den Schloßberg geeilt ist, dann ist beim Veranstalter, dem Festkomitee Bensberger Karneval, der Erfolg vorprogamiert. Auch Alt-Karnevalist Willi Fritzen, war rund 10 Jahre lang als Literat und Programmgestalter für diese Veranstaltung zuständig, und hatte jedesmal von der Bühne aus einen prächtigen Ausblick auf das feierfreudige Narrenvolk vor der Bühne.
Es ist gelegentlich interessant in alten Zeitungen zu blättern, so schrieb z.B. am 19. Februar 1982 der Kölner Stadtanzeiger über die Straßensitzung 1982 wie folgt: (Textüberschrift)
"Die (Bensberger) City schwarz vor Narren" und weiter: "Innerhalb von Sekunden war die Fußgängerzone schwarz von Menschen. Bensberg ist Weiberfastnacht Zentrum des karnevalistischen Treibens der bipolaren Stadt". 
und am 11. Februar 1983, stand im Kölner Stadtanzeiger geschrieben:
"Der halbe Rheinisch- Berg- Kreis schien gestern auf den Beinen, um den Bensberger Karnevalsauftakt mitzuerleben".
Fazit: Neben dem Festkomitee- Vorstand tragen aber auch die fünf Gesellschaften zum Erfolg bei. Global gesehen ist der Bensberger Karneval eine große Familie. Das Festkomitee ist sozusagen die Klammer, die alles zusammen hält.
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 Karnevalistische Großveranstaltung auf Weiberfastnacht in Bensberg
 Eine große Menschenmenge feiert begeistert mit
 Bensberg ist auf   Weiberfastnacht Zentrum der bipolaren Stadt
  Die Straßensitzung ein Aushängeschild des Bensberger Karnevals
 Unsere Straßensitzung in der Fußgängerzone in Benberg
 Das Tanzcorps der KG Grosse Bensberg hat einen Auftritt
 Eine Tageszeitung schrieb: "Eine City schwarz von Menschen"
 Ausklang der Karnevalstage mit Tanz und Show. In Zusammenarbeit mit dem Festkomitee Bensberger Karneval und dem Bensberger Handel gab es im Februar 1999 eine gemeinsame, hochwertige Zeltveranstaltung auf dem Parkdeck des früheren Kaufring - Kaufhauses mit einer überdurchschnittlichen Resonanz.
 Durch das Festzelt auf dem Kaufring- Parkdeck fielen für mehrere Tage die Parkplätze der Mieter weg, und führten zu Unmut. Stattdessen wurde das Festzelt der nachfolgenden Jahren auf der Parkfläche des früheren Marktplatzes aufgebaut, der dadurch entstehende Lärm störte wiederum die Anwohner der umliegenden Häuser.Nach Ausfall des Veranstalters Mudring, wurden die Zeltveranstaltungen eingestellt.
 
Straßensitzung auf
 Weiberfastnacht in
 Bensberg.Hier ist
 Literat Willi Fritzen
 voll im Einsatz. Als
 Programmgestalter
 und Organisator des
 Festkomitees
 Bensberger Karnevals
 ist er sozusagen für
 den reibungslosen 
 Ablauf zuständig.  
(17)
Hinweis: Die beliebten Straßensitzungen auf Weiberfastnacht auf der Naturbühne in der Bensberger Fußgängerzone wurde ab 2011 auf den Rathausvorplatz verlegt. Fotos von der Straßensitzung 2011 finden sie in einem neuen Ordner weiter unterhalb.