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Verehrter Besucher dieser Seite
Nachfolgend gibt es mehrere weitere Ordner die sich alle mit dem > Bensberger Karneval <. beschäftigen. Hierzu vorab einige Hinweise, denn der Karneval in Bensberg hat viele Zeitepochen durchlebt, 1.) Wir hatten in Bensberg einen sehr frühen Beginn mit  karnevalistischer Ausprägung.Darüber informiert Sie die nachfolgende Schilderung > Wie das Karnevalsgeschehen seinen Anfang nahm <.  Danach gab es immer wieder bedingt durch äußere oder politische Umstände Zeitabschnitte wo die karnevalistische Bewegung kaum noch Lebenszeichen von sich gegeben hat. Und dann kam es urplötzlich wie aus heiterem Himmel wieder zu einer Wiederbelebung. 2.) Im Ordner: >Bensberger Karneval 2<. wird eine solche Epoche beschrieben, und zwar die Wiederbelebung ab dem Jahre 1968.
  

                        Wie das Karnevalsgeschehen seinen Anfang nahm!
   Im November 1873 wurde in Bensberg die erste Karnevalsgesellschaft gegründet

Für die Anfänge des Bensberger Karnevals spielte das ehemalige Restaurant und Hotel "Schöne Aussicht" an der Straßengabelung Gladbacher-, Kölner- und Schloßstraße in Bensberg eine wichtige Rolle. Diese Gaststätte lag unmittelbar neben dem früheren Bensberger Amtsgericht an der Gladbacher Straße. Für Bedienstete, Angestellte und Beamte des Amtsgerichts war diese Gaststätte, wie auch für die vielen Rechtsanwälte, Referandare und Richter ein gernbesuchter Treffpunkt.
Aber auch das Offizierscorps, einschließlich deren Familienangehörigen von der Kadettenanstalt, die sich zur damaligen Zeit im Bensberger Schloß befand, waren in der "Schönen Aussicht" gern gesehene Gäste. Das die Gaststätte auch bei der Bensberger Bevölkerung beliebt war, beweist ihr damaliger Bekanntheitsgrad. Ja, sogar Konrad Adenauer, der spätere Bundeskanzler, in jungen Jahren Referendar am Amtsgericht, erinnerte sich noch im hohen Alter an diese bekannte historische Gaststätte.
Gastwirt der "Schönen Aussicht" wurde nach dem Tod seiner Schwiegereltern ein Bensberger Lehrer namens Josef Kleinenbroich. Zusätzlich übte er die Tätigkeit eines Knappschaftsrendanten aus, war Mitglied im Gemeinderat von Bensberg und nahm sehr aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben des Ortes teil.
Die Gaststätte "Schöne Aussicht" befand sich zunächst in einem Fachwerkhaus. Durch die Errichtung eines großen Anbaues, links neben dem Fachwerkhaus, schaffte er nicht nur einen größeren Schankraum, sowie neue Hotel- und Gästezimmer, sondern im oberen Stockwerk einen größeren Saal. Neben zahlreichen Ortsvereinen tagte im neugeschaffenen Saal auch ein Kreis karnevalsbegeisterter Bensberger Bürger. Jeweils in der Faschingszeit wurde dieser Saal prächtig geschmückt. Jener Josef Kleinenbroich, war den karnevalsbegeisterten Bürgern, wozu auch zahlreiche Offiziersfamilien der Kadettenanstalt zählten, sehr zugetan. Wie schon Eingangs beschrieben zählten zu den Gästen und Freunden viele einflußreiche Geschäftsleute wie z.B. der allseits bekannte Zeitungsverleger Haake (Herausgeber der Bensberger Volkszeitung) der neben der Druckerei weitere vier Geschäfte in Bensberg führte.
Am 13. November 1873, beschlossen die karnevalsbegeisterten Bensberger Bürger, die sich regelmäßig in der Gaststätte trafen, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen, der sie den Namen Gesellschaft "Verein" gaben. ( als Beweis dienen neben Hinweise in der Bensberger Volkszeitung auch ein umfangreiches Liederbuch mit selbstgefertigten Liedtexten) Der Vorstand wurde aus 5 Personen, (laut Zeitung ) am 13. November 1873, gewählt. Präsident wurde der Zeitungsverleger Haake.
In den zuvor beschriebenen Zetungsanzeigen findet man viele Hinweise darüber auf welchen Feldern die Gesellschaft besonders aktiv war. Dort wird z.B. am 1. Januar 1874, Nachmittags um 4 Uhr zu einer "Kaffee- Visite", wozu die Herren und Damen höflichst eingeladen werden. Eine andere Anzeige lädt zu einem "humoristischen, carnevalistischen Divertissementchen" ein, und eine weitere Anzeige lädt am 2. Februar 1878, zum "Tanzvergnügen mit humoristischen Beilagen und sonstigem Geschräppels"ein. Diese Aufzählung sollte zunächst einmal genügen.
Ein weiteres Betätigungsfeld war das Verfassen von Liedern wobei der Heimatort Bensberg zumeist im Mittelpunkt steht.Hier einige Beispiele: Eines dieser Lieder hat den Titel: "De Schloßohr", gemeint ist die alte Schloßuhr, die sich früher am Hauptturm des Bensberger Schlosses befand. Weitere Lieder trugen die Titel: "De neu Latäne" oder "Des Hundes Klage" ferner "Das Joppenlied" ( gemeint ist eine dreiviertellange Wolljacke) oder das Lied: "Uns Iserbahn" gemeint ist die Eisenbahnverbindung nach Köln. In einem Liederbuch das 1979, heraus gegeben wurde, sind 25 dieser Lieder abgedruckt worden.
Etwa um das Jahr 1890, wurde eine weitere Gesellschaft gegründet, ihr Name lautete:
                            "Kleine Bensberger Karnevalsgesellschaft"
Auch diese Gesellschaft war im Bezug auf eigenes Liedgut sehr regsam. Im Archiv von Willi Fritzen befinden einige Kopie von Liederbücher dieser Gesellschaft. Interessanterweise befindet sich darunter auch eine > "Bensberger Carnevals- Zeitung" < aus dem Jahre 1899,
der närrische Untertitellautet: > Organ für unverantwortlich närrische Politik <


Fazit verehrter Leser: Auch wenn die Anfänge des Bensberger Karnevals nun schon mehr als 135 Jahren zurück reichen, in den  Herzen der Karnvalisten unserer Tage ist er jung geblieben.
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Präsident Haake

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